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Technisches
Gebiet
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Diese Erfindung betrifft eine orale
Morphinzubereitung, die für
eine einmal tägliche
Verabreichung geeignet ist und welche das Risiko von durch Morphin
verursachten Nebenwirkungen minimiert, die Schwankungen in Plasmamorphinspiegeln
zuzuschreiben sind.
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Stand der Technik
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Morphin wird typischerweise in der
Therapie in Form von Morphinsulfat oder eines Hydrats davon verwendet.
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Morphinsulfat ist eine opioide Verbindung
mit spezifischer Affinität
für die
Rezeptoren μ, δ und κ. Die Hauptwirkungen
von therapeutischem Wert sind Analgesie und Sedierung. Der genaue
Mechanismus der analgetischen Wirkung ist unbekannt. Im Hirn und
im Rückenmark
sind spezifische opioide Rezeptoren lokalisiert worden und wahrscheinlich
spielen sie eine Rolle bei der Expression von analgetischen Wirkungen.
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Nach oraler Verabreichung einer gegebenen
Dosis an Morphin ist die am Ende absorbierte Menge im wesentlichen
die gleiche, unabhängig
von der Zubereitung. Morphin unterliegt einer präsystemischen Ausscheidung (Stoffwechsel
in der Darmwand und Leber) und daher erreichen nur 40% der verabreichten
Dosis den großen
Kreislauf. Praktisch das gesamte Morphin wird in Glucuronid-Metabolite
umgewandelt; Morphin-3-glucuronid (den höchsten Konzentrationen vorhanden, aber
inaktiv) und Morphin-6-glucuronid. Viel Beweismaterial aus Tierexperimenten
zeigt, dass Morphin-6-glucuronid ein potenter μ-opioider Agonist ist, mit dem
Potential, zur analgetischen Antwort von Morphin beizutragen.
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Morphin wird einem signifikanten
hepatischen ersten Durchgangsstoffwechsel unter Bildung von Morphin-6-glucuronid
unterzogen. Etwa 90% einer Morphindosis werden im Urin ausgeschieden,
hauptsächlich entweder
als dieses Konjugat oder als Morphin-3-glucuronid, während der
Rest in der Galle ausgeschieden wird.
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Morphinsulfat ist allgemein zur Linderung
von moderaten bis schweren Schmerzen angezeigt, insbesondere in
der palliativen Pflege, Chirurgie und Myokardinfarkt. Es ist zur
Verwendung bei Patienten gedacht; die eine wiederholte Dosis mit
potentem opioidem Analgetikum über
eine Dauer von mehr als wenigen Tage benötigen.
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Verschiedene langsam freisetzende/Depot-Morphinzubereitungen
sind entwickelt worden und in der Literatur beschrieben.
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Orale Morphinsulfat-Zubereitungen
mit ausgedehnter Freisetzung werden als klinisch signifikant angesehen,
da sie sich äquivalent
zu überragender
Analgesie bezüglich
sofortiger Freisetzungsformen zusätzlich zur Verringerung der
Wahrscheinlichkeit von mit Morphin verbundenen Nebenwirkungen verhalten.
Morphinsulfat ist gegenwärtig
als bd-Dosisform als MS ContinTM-Tabletten
(Napp) zu aktiven l0 mg, 30 mg, 60 mg, 100 mg und 200 mg pro Einheitsdosis
verfügbar.
Schmerzspezialisten haben das Erfordernis einer einmal täglichen
Zubereitung mit ausgedehnter Freisetzung, um Durchbruchsschmerzen
zu vermeiden, angezeigt. Morphinerzeugnisse für einmal tägliche Verabreichung sind gegenwärtig erhältlich als
diejenigen, die unter den Marken MST Continus Long und Kapanol gekauft
werden.
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Abgesehen von der Erreichung einer
Langzeitwirkung von Morphin über
ausgedehnte Zeitdauern, sollte eine langzeitwirkende Morphinzubereitung
für eine
wahre therapeutische Wirksamkeit therapeutisch wirksame Plasmaspiegel
von Morphin über
wenigstens 24 Stunden, gekoppelt mit minimalen Schwankungen in Plasmamorphinspiegeln,
erreichen.
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Mit Morphin zusammenhängende Nebenwirkungen
sind ein Merkmal einer Morphintherapie. Diese Nebenwirkungen umfassen Übelkeit
und Erbrechen, Verstop- fung, Sedierung, Verwirrung und Appetitverlust. Es
ist vorgeschlagen worden, dass die Verwendung von modifizierten
freisetzenden Morphinzubereitungen, abgesehen von ihrer Zweckdienlichkeit
und ihrer Fähigkeit
zur Bereitstellung kontinuierlicher Analgesie, auch zu einem geringeren
Vorkommen und zu geringerer Schwere von mit Morphin zusammenhängenden
Nebenwirkungen führen
kann (Gourlay, G. K. et al., Pain (1997) 69, 295 – 302).
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Das US-Patent mit der Nr. 5,478,577
beschreibt und beansprucht ein Verfahren zur Bereitstellung einer
wirksamen Schmerzbehandlung bei Menschen für eine Zeitdauer von etwa 24
Stunden, wobei ein opioides Analgetikum wie Morphin in einer festen,
kontrolliert freisetzenden, oralen Dosisform eingesetzt wird. Nach
einer Verabreichung stellt diese Dosisform eine schnelle Geschwindigkeit
bzw. Rate für
einen anfänglichen
Anstieg der Plasmakonzentration des Opioids zur Verfügung, derart,
dass die Peak-Plasmaspiegel davon etwa 2 bis etwa 8 Stunden auftreten,
und welche zu Schwankungen von einem großen Peak bis zu einem Minimumbereich
in den Opioid-Spiegeln selbst nach wiederholter Dosierung führt. Von
derartigen Schwankungen von einem großen Peak bis zu einem Minimumbereich
wäre zu
erwarten, dass sie mit Morphin zusammenhängende Begleitnebenwirkungen
maximieren.
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Um mit Morphin zusammenhängende Nebenwirkungen,
die ein deutlicher Nachteil sind, und die zum Leiden derjenigen
beitragen, die Langzeitschmerzen haben, wie Krebspatienten, zu minimieren,
ist eine Zubereitung erforderlich, die mini male Schwankungen von
einem Peak zu einem Minimumbereich zeigt, nämlich ein im Wesentlichen flaches
Plasmaprofil über
die Dosisdauer.
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Ein weiteres Erfordernis für eine therapeutisch
wirksame Depot-Morphinzubereitung
ist, dass eine hohe Plasmakonzentration an Morphin über die
Dosisdauer aufrecht erhalten wird.
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Im Falle des oben erwähnten US-Patents
mit der Nr. 5,478,577 treten Peak-Plasmaspiegel etwa 2 bis etwa 8 Stunden
nach der Verabreichung auf.
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EP
631,781 offenbart Morphinzubereitungen mit ausgedehnter
kontrollierter Freisetzung mit Peak-Plasmaspiegeln in vitro, die
etwa 2 bis etwa 6 Stunden nach der Verabreichung auftreten.
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In ähnlicher Weise offenbart
EP 636,370 Morphin-enthaltende
Depot-Zubereitungen,
von denen beschrieben wird, dass sie relativ früh nach der Verabreichung in
vivo Peak-Plasmaspiegel ergeben, das bedeutet 1,0 bis 6 Stunden
nach Verabreichung und ein W
50 (ein Parameter,
der darin definiert ist als die Breite des Plasmaprofils bei 50%
C
max, d. h. die Dauer, über welche die Plasmakonzentrationen
gleich oder größer als 50%
der Peak-Konzentration sind) für
Mor- phin zwischen 4 und 12 Stunden.
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EP
609,961 offenbart Depot-Zusammensetzungen, die Morphin
als aktiven Bestandteil enthalten können und die einen Blutspiegel
an aktivem Bestandteil im stationären Zustand von mindestens
75% des maximalen Blutspiegels (t > 0,75
C
max) für
etwa 3,5 Stunden oder mehr und derart aufrechterhalten können, dass die
Zeit, zu der der aktive Bestandteil seine maximale Konzentration
(t
max) erreicht, 4,5 Stunden oder mehr beträgt.
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WO 94/22431 offenbart eine orale
Morphinzubereitung, die eine mittlere Serumkonzentration an Morphin
von wenigstens 50% der maximalen Serumkonzentrati on während wenigstens
12 Stunden nach der Verabreichung einer Einzeldosis der Zubereitung
erreicht.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung stellt eine orale Mehrteilchen-Morphinzubereitung
für eine
einmal tägliche
Verabreichung an einen Patienten zur Verfügung, die Depot-Teilchen umfasst,
von denen jedes einen Kern aufweist, der wasserlösliches Morphin und ein osmotisches
Mittel enthält,
wobei der Kern mit einem geschwindigkeitsbestimmenden Polymerüberzug überzogen
ist, der Ammonia (Ammoniak)-Methacrylat-Copolymere
in einer Menge umfasst, die ausreichend ist, um therapeutisch wirksame
Plasmaspiegel von Morphin über
wenigstens 24 Stunden in dem Patienten zu erreichen.
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Wie hierin oben gezeigt, erreicht
die erfindungsgemäße Zubereitung
therapeutisch wirksame Plasmaspiegel von Morphin über wenigstens
24 Stunden gekoppelt mit einem im Wesentlichen flachen Plamaprofil. Damit
soll die erfindungsgemäße Zubereitung,
die minimale Schwankungen in den Plasmaspiegeln von Morphin über die
Dosisdauer zeigt, zur Minimierung des Auftretens von mit Morphin
zusammenhängenden
Nebenwirkungen dienen und auf diese Weise eine wirksamere Morphintherapie
sicherstellen als die Depot-Zubereitungen, die gegenwärtig verfügbar sind
und/oder wie in dem oben dargelegten Stand der Technik beschrieben.
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Wegen des im Wesentlichen flachen
Morphinplasma-Bioprofils ist darüber
hinaus das Titrieren der erfindungsgemäßen Zubereitung auf den besonderen
Bedarf eines Patienten sicherer und leichter als bei den oben angegebenen
Zubereitungen des Standes der Technik.
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Die erfindungsgemäßen Zubereitungen sind ebenfalls
unter Bedingungen einer Einzeldosis und eines stationären Zustands
zu einer sofort freisetzenden oralen Lösung (Q4h × 6), zweimal täglich und
andere einmal täglich
zu verabreichende Zubereitungen bioäquivalent. Diese Bioäquivalenz
kombiniert mit dem im Wesentlichen flachen Plasma-Bioprofil für die erfindungsgemäßen Zubereitungen
gestattet den Zubereitungen, dass sie bei der Verhinderung von Durchbruchsschmerzen
wirksam sind.
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Gemäß einer Ausführungsform
umfasst ein Teil der oder alle der Depot-Teilchen weiterhin einen Überzug für sofortige
Freisetzung, der auf den geschwindigkeitsbestimmenden Polymerüberzug aufgebracht
ist, wobei der Überzug
für sofortige
Freisetzung wasserlösliches
Morphin und wahlweise ein osmotisches Mittel umfasst.
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Wenngleich häufig in einer andauernden Schmerzbehandlungstherapie
ein Patient bereits Morphin als Teil seiner/ihrer medizinischen
Behandlung einnimmt, wenn eine erfindungsgemäße Zubereitung verschrieben wird,
wird es Gelegenheiten geben, bei denen eine sofortige Freisetzung
von Morphin von derartigen Patienten benötigt wird. Jedoch ist die erfindungsgemäße Zubereitung
auch zur Verwendung bei der Behandlung von Schmerzen in anderen
Situationen, wie Schmerzen nach einer Operation, geeignet, in denen
es ebenfalls wichtig ist, mit Morphin zusammenhängende Nebenwirkungen zu kontrollieren.
Somit kann die erfindungsgemäße Zubereitung
durch sowohl ein flaches Plasmaprofil als auch einen schnellen Wirkungsbeginn
gekennzeichnet werden. Ein derart schneller Wirkungsbeginn wird
erreicht, indem eine Morphin-Komponente für sofortige Freisetzung in
die Zubereitung eingeschlossen ist.
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In einer alternativen Ausführungsform
kann die Zubereitung einen Anteil an Teilchen für sofortige Freisetzung enthalten,
von denen jedes einen Kern mit wasserlöslichem Morphin und wahlweise
einem osmotischen Mittel umfasst.
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Die Teilchen für sofortige Freisetzung können Pellets
oder Granulate für
sofortige Freisetzung umfassen.
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Die erfindungsgemäße Zubereitung kann auch wenigstens
zwei Populationen von Depot-Teilchen mit unterschiedlichen in vitro
Auflösungsprofilen
umfassen.
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Vorzugsweise setzt die Zubereitung
Morphin in vivo im Anschluss an eine Einzeldosisverabreichung derart
frei, dass die Dauer, über
welche der Plasmaspiegel von Morphin gleich oder größer als
50% der Peak-Plasmakonzentration ist, 20 Stunden oder mehr, stärker bevorzugt
24 Stunden oder mehr, insbesondere 30 Stunden oder mehr, beträgt.
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Vorzugsweise setzt die Zubereitung
auch Morphin in vivo im Anschluss an eine Einzeldosisverabreichung
derart frei, dass die Dauer, über
welche der Plasmaspiegel von Morphin gleich oder größer als
75% der Peak-Plasmakonzentration ist, 6 Stunden oder mehr, stärker bevorzugt
12 Stunden oder mehr, am meisten bevorzugt 18 Stunden oder mehr,
beträgt.
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Weiterhin setzt die Zubereitung bevorzugt
Morphin in vivo im stationären
Zustand derart frei, dass der Plasmaspiegel von Morphin über die
gesamte 24 Stunden-Dosierdauer
gleich oder größer als
50% der Peak-Plasmakonzentration ist.
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Vorzugsweise setzt die Zubereitung
weiterhin noch Morphin in vivo im stationären Zustand derart frei, dass
die Dauer, über
welche der Plasmaspiegel von Morphin über die 24 Stunden-Dosierdauer
gleich oder größer als
75% der Peak-Plasmakonzentration
ist, 12 Stunden oder mehr beträgt.
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Vorzugsweise stellt die erfindungsgemäße Zubereitung
ebenfalls in wässrigen
Medien ein Auflösungsprofil
derart zur Verfügung,
dass etwa 3 bis 25% des wasserlöslichen
Morphins nach einer Stunde freigesetzt sind; etwa 5 bis 35% nach
4 Stunden freigesetzt sind; etwa 25 bis 65% nach 9 Stunden freigesetzt
sind; etwa 35 bis 75% nach 12 Stunden freigesetzt sind und wenigstens
70% nach 24 Stunden freigesetzt sind.
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In einer alternativen Ausführungsform
stellt die Zubereitung in wässrigen
Medien ein Auflösungsprofil derart
zur Verfügung,
dass etwa 10 bis 15% des wasserlöslichen
Morphins nach einer Stunde freigesetzt sind; etwa 15 bis 30% nach
4 Stunden freigesetzt sind; etwa 35 bis 50% nach 9 Stunden freigesetzt
sind; etwa 45 bis 65% nach 12 Stunden freigesetzt sind und wenigstens
80% nach 24 Stunden freigesetzt sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen mehr als 80% der Zubereitung auch Depot-Teilchen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
der geschwindigkeitsbestimmende Polymerüberzug Ammonia (Ammoniak)-Methacrylat-Copolymer
Typ A und Ammonia (Ammoniak)-Methacrylat-Copolymer Typ B wie in
USP/NF beschrieben in einem Verhältnis
von 15 : 85 bis 1 : 99, insbesondere etwa 5 : 95.
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Derartige Copolymere werden von Rohm
GmbH, Darmstadt, Deutschland, hergestellt und vertrieben.
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Am meisten bevorzugt enthält, der
geschwindigkeitsbestimmende Polymerüberzug ein Gemisch von 5 :
95 von Eudragit RL : Eudragit RS, am meisten bevorzugt Eudragit
RL 12,5 : Eudragit RS 12,5.
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Das osmotische Mittel gemäß der Erfindung
bezieht sich auf ein pharmazeutisch verträgliches bzw. akzeptables Material,
das den Durchgang des wasserlöslichen
Morphins durch den geschwindigkeitsbestimmenden Polymerüberzug oder
durch das Gewebe im gastrointestinalen Trakt (GIT; Magen-Darm-Trakt)
verbessert. Ohne an einen bestimmten theoretischen Mechanismus gebunden
zu sein, kann das osmotische Mittel die Absorption von wasserlöslichem
Morphin durch Erzeugen eines lokalen pH-Wertes und/oder einer chemischen
Potentialumgebung verbessern.
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Vorzugsweise ist das osmotische Mittel
eine organische Säure,
ein pharmazeutisch verträgliches
Salz, ein GIT-Absorptionsverbesserer oder eine Kombination davon.
Geeignete osmotische Mittel umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Adipinsäure,
Ascorbinsäure,
Zitronensäure, Äpfelsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure, Milchsäure, Monokaliumcitrat,
Kaliumsäuretartrat,
Natriumfumarat, Natriumdihydrogenphosphat, Natriumbisulfat, Natriummetabisulfat
oder Kombinationen davon.
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Weiterhin bevorzugt ist das osmotische
Mittel eine organische Säure
ausgewählt
aus Fumarsäure, Adipinsäure, Ascorbinsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Milchsäure, Äpfelsäure und
Bernsteinsäure,
insbesondere Fumarsäure.
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Vorzugsweise liegen das wasserlösliche Morphin
und osmotische Mittel in den Kernen in einem Verhältnis von
2,5 : 1 bis 1 : 2,5, insbesondere etwa 1 : 1 vor.
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Vorzugsweise ist das wasserlösliche Morphin
Morphinsulfat oder ein Hydrat davon, insbesondere das Pentahydrat.
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Morphinsulfat-Pentahydrat enthält typischerweise
9–12%
gebundenes Wasser. Ein Teil dieses Wassers wird typischerweise während der
Routineverarbeitung ausgetrocknet. Jedoch kann ein Verlust an Hydratwasser
das Auflösungsprofil
und somit die Wirksamkeit der Zubereitung beeinträchtigen.
Es wurde deshalb gefunden, dass es vorteilhaft ist, einen Verlust
an Hydratwasser während
des bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Mehrteilchen-Zubereitung
involvierten Trocknungsprozesses zu verhindern, wenn Morphinsulfat-Pentyhydrat
verwendet wird.
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Es wurde gefunden, dass ein Feuchtigkeitsgehalt
von etwa 3–4
Gew.-% auf der Grundlage des Feuchtigkeitsspiegels von Morphinsulfat
in der Zubereitung vorteilhaft ist. Da andere Arzneimittelträger in der
Zubereitung Feuchtigkeit absorbieren können, kann jedoch ein Bereich
von etwa 3–6
Gewichtsprozent Feuchtig keitsgehalt für die Zubereitung erforderlich
sein. Vorzugsweise werden die Kerne für die Depot-Teilchen bei Umgebungsbedingungen
im Gleichgewicht gehalten oder unter Feuchtigkeitsbedingungen getrocknet,
wie etwa 40-50°C
und etwa 30-60%
relativer Feuchtigkeit für
10-20 Stünden
vor dem Beschichten mit dem geschwindigkeitsbestimmenden Polymerüberzug,
um so einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 3–6 Gewichtsprozent zu erhalten.
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Noch weiterhin bevorzugt werden die
Depot-Teilchen im Anschluss an das Aufbringen des geschwindigkeitsbestimmenden
Polymerüberzugs
bei einer Temperatur von etwa 40–50°C und etwa 30–60% relativer Feuchtigkeit
getrocknet oder bei Umgebungsbedingungen im Gleichgewicht gehalten.
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Vorzugsweise enthält die Zubereitung zwischen
10 mg und 200 mg Morphinsulfat oder die äquivalente Menge an wasserlöslichem
Morphin.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Zubereitung eingekapselt, beispielsweise in Hart- oder Weichgelatinekapseln.
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Der Kern, hierin bezeichnet als angewandte
Kügelchen
bzw. Perlen oder IR-Kügelchen
bzw. IR-Perlen, kann gebildet werden, in dem das Morphin-aktive
Mittel, osmotische Mittel und, falls gewünscht, irgendein bzw. irgendwelche
pharmazeutisch verträgliche(r)
Arzneimittelträger,
wie Bindemittel, oberflächenaktive
Stoffe und Gleitmittel auf einem inerten Kernaufgebaut werden. Der
inerte Kern ist vorzugsweise ein Nicht-Pareil-Impfkristall von Zucker/Stärke mit
einem durchschnittlichen Durchmesser im Bereich von 0,2–1,4 mm,
insbesondere 0,3–0,8
mm, stärker
bevorzugt 0,5–0,6
mm.
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Das Morphin-aktive Mittel, das osmotische
Mittel und, falls gewünscht,
der bzw. die pharmazeutisch verträgliche(n) Arzneimittelträger werden
vermischt, um ein homogenes Pulver auszubilden, das hierin als das aktive
Gemisch bezeichnet wird. Dieses Gemisch kann dann auf den inerten
Kern unter Verwendung einer Aufbringungslösung aufgebracht werden.
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Das Gemisch wird wahlweise durch
ein geeignetes Maschensieb unter Verwendung einer Mahlmaschine durchgeleitet.
Im Falle einer Beschichtung in einer herkömmlichen Beschichtungswanne
bzw. -pfanne werden abwechselnde Schichten der Aufbringungslösung und
des Pulvers auf den zentralen inerten Kern zum Aufbau der Mehrschicht-Anordnung
des Kerns aufgebracht. Im Falle eines automatischen Beschichtungssystems
werden die Aufbringungslösung
und das: Pulver gleichzeitig in herkömmlicher Weise aufgebracht.
Herkömmliche
automatisierte Beschichtungssysteme schließen beispielsweise einen CF-Granulator
oder andere geeignete Systeme auf Fließbettbasis ein.
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Die Aufbringungslösung umfasst ein oder mehrere
Bindemittel, das bzw. die in einem geeigneten Lösungsmittel oder Gemisch von
Lösungsmitteln
gelöst/suspendiert
ist bzw. sind. Geeignete Bindemittel schließen Polyvinylpynolidon, Stärke und
Gelatine ein. Ein bevorzugtes Bindemittel ist Polyvinylpyrrolidon.
Vorzugsweise werden zwischen 5 und 50 Teile der zentralen inerten
Kerne relativ zu dem homogenen Pulver verwendet.
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Die vollendeten Kerne weisen vorzugsweise
einen durchschnittlichen Durchmesser im Bereich von 0,4–1,8 mm,
insbesondere im Bereich von 0,7–1,5
mm, auf.
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Die pharmazeutisch verträglichen
Arzneimittelträger
können
homogen mit dem wasserlöslichen
Morphin unter Bildung des aktiven Gemisches vermischt werden. Diese
Materialien können
Bestandteile einschließen,
von denen bekannt ist, dass sie als Gleitmittel und oberflächenaktive
Stoffe wirken. Repräsentative
Arzneimittelträger
schließen
ein: mikrokristalline Zellulose (wie beispielsweise diejenige, die
unter der Handelsmarke AVICEL verkauft wird); kolloidales Siliziumdioxid
(beispielsweise wie das, das unter der Handelsmarke AEROSIL verkauft
wird); Laktose; Talk; Stärke;
Sorbitol; Natriumlaurylsulfat; und Cyclodextrin.
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Diese können einzeln oder in Kombination
miteinander eingesetzt werden. Besonders bevorzugte Arzneimittelträger sind
Talk und Natriumlaurylsulfat.
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Die Depot-Teilchen werden gebildet,
in dem die angewandten Kügelchen
mit einem geschwindigkeitsbestimmenden Polymerüberzug überzogen werden, der Ammonio-Methacrylat-Copolymere,
wie diejenigen, die unter der Handelsmarke EUDRAGIT verkauft werden,
umfasst.
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EUDRAGIT-Polymere sind polymere Lacksubstanzen
auf der Basis von Acrylaten und/oder mit Methacrylaten. Die polymeren
Materialien, die unter der Handelsmarke EUDRAGIT RL und EUDRAGIT
RS verkauft werden, sind Acrylharze, die Copolymere von Acrylsäure- und
Methacrylsäureestern
mit einem niedrigen Gehalt an quaternären Ammoniumgruppen umfassen,
und sind in der „EUDRAGIT"-Brochüre von Messrs. Rohm
Pharma GmbH (1984) beschrieben, worin genaue physikalisch-chemische
Daten zu diesen Produkten angegeben sind. Die Ammoniumgruppen liegen
als Salze vor und rufen die Permeabilität der Lackfilme hervor. EUDRAGIT
RL und RS sind frei permeabel (RL) bzw. leicht permeabel (RS), unabhängig vom
pH-Wert.
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Der geschwindigkeitsbestimmende Polymerüberzug kann
aufgebaut werden, indem eine Vielzahl von Überzügen von Polymerlösung oder
-suspension auf den Kern, wie hierin im folgenden beschrieben, aufgebracht
wird. Die Polymerlösung
oder -suspension enthält
das bzw. die gelöste(n)
bzw. suspendierte(n) Polymer (e) in einem geeigneten wässrigen
oder organischen Lösungsmittel
oder Gemisch von Lösungsmitteln,
wahlweise in Gegenwart eines Gleitmittels. Geeignete Gleitmittel
sind Talk, Stearinsäure,
Magnesiumstearat und Natriumstearat. Ein besonders bevorzugtes Gleitmittel
ist Talk.
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Die Polymerlösung oder -suspenstion kann
wahlweise einen Weichmacher enthalten. Geeignete Weichmacher schließen ein
Polyethylenglycol, Propylenglycol, Glyzerin, Triacetin, Dimethylphthalat,
Diethylphthalat, Dibutylphthalat, Dibutyl sebacat, Triethylcitrat,
Tributylcitrat, Triethylacetylcitrat, Rizinusöl und variierende Prozentsätze an acetylierten
Monoglyceriden.
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Geeignete organische Lösungsmittel
schließen
Isopropylalkohol oder Aceton oder ein Gemisch davon ein.
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Die Polymerlösung oder -suspension kann
auf die aktiven Kerne aufgebracht werden in einer herkömmlichen
Beschichtungswanne, wie angegeben, oder alternativ und vorzugsweise
unter Verwendung eines automatisierten Systems, wie eines CF-Granulators,
beispielsweise ein FREUND CF-Granulator, ein GLATT-Fließbettprozessor,
ein AEROMATIC, ein modifizierter ACCELA-COTA oder jede andere geeignet
automatisierte Kügelchenbeschichtungsausrüstung (FREUND,
GLATT, AEROMATIC und ACCELA-COTA sind alle Handelsmarken).
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Vorzugsweise werden 2-75 ml Polymerlösung/-suspension
pro Aufbringung pro Kilogramm Kerne aufgebracht. In einem automatisierten
System ist die Gesamtmenge an auf die Kerne aufgebrachter Polymerlösung/-suspension ähnlich der,
die in einer herkömmlichen
Beschichtungswanne aufgebracht wird, außer dass die Polymerlösung/-suspension
kontinuierlich aufgebracht werden kann. Vorzugsweise wird, wenn
eine Beschichtungswanne verwendet wird, der geschwindigkeitsbestimmende
Polymerüberzug
auf ein gegebenes Ziel-Polymer-Überzugsgewicht
aufgebracht.
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Das Verfahren zur Herstellung der
oralen Mehrteilchen-Morphinzubereitung gemäß der Erfindung beruht darauf,
dass mit Arzneimittel beladene Kerne mit geschwindigkeitsbestimmenden
Polymeren überzogen werden,
um eine Zielauflösungsgeschwindigkeit
bzw. -rate zu erreichen. Die Arzneimittelfreisetzung aus diesen
Kügelchen
ist diffusionskontrolliert, da das Polymere anschwillt und permeabel
wird, womit es eine kontrollierte Freisetzung in den GIT erlaubt.
Zur Erreichung eines geeigneten Auflösungsprofils sind zusätzlich zur Anpassung
an ein effizientes Herstellungsverfahren die folgenden kritischen
Parameter in Betracht zu ziehen:
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- (a) Arzneimittellöslichkeit
- (b) Teilchengröße von Arzneimittel
und Arzneimittelträger
- (c) Verhältnis
Arzneimittel: osmotisches Mittel
- (d) Verhältnis
Arzneimittel: Oberfläche
von beschichteten Kügelchen
- (e) Kügelchengröße
- (f) Beschichtungspolymer
- (g) angewandtes kügelchenbindendes
Polymer
- (h) Verarbeitungsbedingungen
wie aus den folgenden Beispielen
ersichtlich ist.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
die Auflösung
(%) gegen die Zeit (h) für
die Zubereitungen der Beispiele 1–3 und des Referenzprodukts
von Beispiel 7 in wässrigen
Medien.
Kurve -?- entspricht dem Referenzprodukt von Beispiel
7,
Kurve -?- entspricht dem Produkt von Beispiel 3,
Kurve
-Δ- entspricht
dem Produkt von Beispiel 1 und
Kurve -x- entspricht dem Produkt
von Beispiel 2;
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2 zeigt
die mittlere Morphinplasmakonzentration (ng/mg) gegen die Zeit (h)
für die
unter 1 beschriebenen
Produkte im Anschluss an eine Einzeldosisverabreichung. Die Kurven
-⎕-, -♢-, -Δ-
und -x- entsprechen den gleichen Produkten wie die entsprechenden
Kurven von 1;
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3 zeigt
die mittlere Plasmamorphinkonzentration (ng/ml) gegen die Zeit (h)
für die
Zubereitungen der Beispiele 1 und 2 relativ zu der Referenz wie
im Beispiel 9 beschrieben im stationären Zustand.
Kurve -?-
entspricht dem Produkt von Beispiel 1;
Kurve -♦- entspricht
dem Produkt von Beispiel 2 und
Kurve ---Δ--- entspricht dem Referenzprodukt
von Beispiel 9; und
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4 zeigt
die Morphinplasmakonzentration (Einzeldosis) (ng/ml) gegen die Zeit
(h) für
die Produkte der Beispiele 1 und 2 relativ zu den Referenzprodukten
1 und 2 von Beispiel 11.
Kurve -?- entspricht dem Referenzprodukt
1,
Kurve -?- entspricht dem Referenzprodukt 2,
Kurve -Δ- entspricht
dem Produkt von Beispiel 1 und
Kurve -x- entspricht dem Produkt
von Beispiel 2.
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Durchführungsformen
der Erfindung
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Beispiel 1
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60 mg Morphinsulfat-Kapseln
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Morphinsulfat-Kapseln enthaltend
ein Gemisch von SR-Kügelchen
und IR-Kügelchen
und mit der folgenden Zusammensetzung:
wurden wie folgt hergestellt:
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Angewandte Kügelchen
(IR-Kügelchen)
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Morphinsulfat (49,38% G/G bzw. Gewicht/Gewicht),
Fumarsäure
(49,38% G/G), Talk (0.988% G/G) und Natriumlaurylsulfat (0.25%)
(zusammen das aktive Gemisch) wurden in einem Taumelmischer vermischt und
zerkleinert. Das Gemisch wurde in einem geeigneten Fließbettsystem
auf Nicht-Pareil-Impfkristalle
unter Verwendung eines geeigneten Bindemittels, wie Povidon, aus
einer geeigneten organischen oder wässrigen Lösung, wie Isopropylalkohol,
aufgebracht. Die resultierenden sofort freisetzenden Kügelchen
wurden 20 Stunden bei 55°C
unter Erhalt eines Feuchtigkeitsgehalts zwischen 3-6% getrocknet.
Die getrockneten Kügelchen
wurden dann gesiebt und für
die weitere Verarbeitung geeignete Fraktionen behalten.
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Die angewandten Kügelchen wurden gebildet aus:
Aktives
Gemisch 75.3%
Povidon-Lösung
(Feststoffe) 6.1%
Nicht-Pareil-Impfkristalle 18.6%
Depot-Kügelchen
(SR-Kügelchen)
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Vor der Beschichtung wurden die angewandten
Kügelchen
(sofortige Freisetzung) von oben auf Trockenschalen Umgebungsbedingungen
ausgesetzt, um eine Gleichgewichtseinstellung des Feuchtigkeitsgehalts
der angewandten Kügelchen
zu erlauben.
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Zur Beschichtung der angewandten
Kügelchen
(IR) wurde eine Beschichtungslösung,
die eine 6.25%ige Lösung
von Eudragit RS (95% G/G) und Eudragit RL (5 %G/G), gelöst in Isopropylalkohol/Aceton, enthielt,
auf ein Fließbett
von angewandten Kügelchen
aufgesprüht.
Gleichzeitig wurde über
eine Schnecken- bzw. Schlangenbohrer-Aufgabevorrichtung Talk zur
Verhinderung einer Agglomeration ebenfalls zugefügt. Das resultierende Produkt
bestand aus einem Kern (angewandte Kügelchen), der mit einem geschwindigkeitsbestimmenden
Polymerüberzug
mit 30,1 mg Polymerüberzug
pro Gramm angewandte Kügelchen überzogen war.
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Die beschichteten Kügelchen
wurden 20 Stunden bei 35°C
zur Entfernung restlichen Lösungsmittels ofengetrocknet,
dann wurden die beschichteten Kügelchen
96 Stunden auf Trockenschalen Umgebungsbedingungen ausgesetzt, um
eine Gleichgewichtseinstellung der Feuchtigkeit zu erlauben.
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Somit waren die für die SR-Kügelchen verwendeten Materialien
angewandte Kügelchen:
81,8%; Eudragit-RS/RL Beschichtungslösung (Feststoffe): 2,5% und
Talg: 15,7%.
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Einkapselung (90% SR-Kügelchen/
10% IR-Kügelchen)
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Angewandte Morphinsulfat-Kügelchen
(10% G/G bezogen auf Potenz) und die polymer-beschichteten Kügelchen
(90% G/G bezogen auf Potenz) von oben wurden unter Verwendung eines
Taumelmischers zusammen gemischt. Die gemisch ten Kügelchen,
von oben wurden in Gelatine-Kapseln gefüllt, um eine Zielstärke von
60 mg pro Kapsel zu ergeben.
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Beispiel 2
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60 mg Morphinsulfat-Kapseln
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Morphinsulfat-Kapseln enthaltend
ein Gemisch aus zwei Populationen von SR-Kügelchen
und IR-Kügelchen
und mit der folgenden Zusammensetzung:
wurden
wie folgt hergestellt:
-
Angewandte Kügelchen
(IR-Kügelchen)
-
Die angewandten Kügelchen wurden in der gleichen
Weise wie für
die angewandten Kügelchen
von Beispiel 1 hergestellt.
-
Depot-Kügelchen (SR-Kügelchen)
-
Zwei SR-Komponenten wurden hergestellt.
SR-Komponente 1 war die in Beispiel 1 verwendete und wurde der Kapsel
zu 45% bezogen auf Potenz einverleibt. Die zweite SR-Komponente
wurde unter Verwendung eines Verfahrens hergestellt, das dem zur
Herstellung der ersten SR-Komponente verwendeten vergleichbar war.
Jedoch gelten die folgenden Unterschiede:
-
1. Die Polymerbeschichtungslösung enthielt
10% Weichmacher (Diethylphthalat)
Lösungszubereitung (Feststoffbasis)
Eudragit
RS 86,36%
Eudragit RL 4,55%
Diethylphthalat 9,09%; und
-
2. Die beschichteten Kügelchen
wurden 20 Stunden bei 55°C
zur Entfernung restlichen Lösungsmittels
ofengetrocknet, dann 96 Stunden Umgebungsbedingungen auf Trockenschalen
ausgesetzt, um eine Gleichgewichtseinstellung der Feuchtigkeit zu
erlauben.
-
Die zweite SR-Polymerbeschichtung
wurde auf das Zielgewicht von 30,1 mg Polymerüberzug pro Gramm angewandte
Kügelchen
aufgebracht.
-
Somit waren die für die Kügelchen der zweiten SR-Komponente
eingesetzten Materialien angewandte Kügelchen: 81,6%; Feststoffe
der weichmacherhaltigen Eudragit RS/RL-Beschichtungslösung: 2,7%
und Talk: 15,7%.
-
Einkapselung (45% erste
SR-Komponente 45% zweite SR-Komponente; und 10% IR
-
Angewandte Morphinsulfat-Kügelchen
(10% G/G bezogen auf Potenz), Kügelchen
der ersten SR-Komponente (45% G/G bezogen auf Potenz) und Kügelchen
der zweiten SR-Komponente (45% G/G bezogen auf Potenz) wurden wie
in Beispiel 1 angegeben gemischt und in Gelatinekapseln gefüllt, um
eine Zielstärke
von 60 mg pro Kapsel zu ergeben.
-
Beispiel 3
-
60 mg Morphinsulfat-Kapseln
-
Morphin-Kapseln enthaltend ein Gemisch
aus zwei Populationen von SR-Kügelchen
und IR-Kügelchen
und mit der folgenden Zusammensetzung:
wurden
wie folgt hergestellt:
-
Angewandte Kügelchen
(IR-Kügelchen)
-
Die angewandten Kügelchen wurden in der gleichen
Weise wie für
diejenigen von Beispiel 1 hergestellt.
-
Depot-Kügelchen (SR-Kügelchen)
-
Zwei Depot-Komponenten wurden hergestellt.
SR-Komponente 1 (65% der Zubereitung bezogen auf Bezogen auf Potenz)
war die gleiche wie die in Beispiel 1 verwendeten SR-Kügelchen.
SR-Komponente 2 (25% der Zubereitung bezogen auf Bezogen auf Potenz)
war die gleiche. wie die in Beispiel 1 verwendeten SR-Kügelchen bezogen auf Materialien
und Mengen an zur Herstellung verwendeten Materialien. Jedoch erfolgten
die folgenden Verarbeitungsänderungen.
-
1. Die angewandten Kügelchen
wurden zusätzliche
20 Stunden bei 55°C
vor dem Beschichten getrocknet; und
-
2. Die Kügelchen der SR-Komponente 2
wurden 20 Stunden bei 55°C
nach der Beschichtung gefolgt von 96 Stunden unter Umgebungsbedingungen
getrocknet.
-
Einkapselung (65% erste
SR-Komponente 25% zweite SR-Komponente; und 10% IR
-
Angewandte Morphinsulfat-Kügelchen
(10% G/G bezogen auf Potenz), Kügelchen
der ersten SR-Komponente (65% G/G bezogen auf Potenz) und Kügelchen
der zweiten SR-Komponente (25% G/G bezogen auf Potenz) wurden wie
in Bei spiel 1 angegeben gemischt und in Gelatinekapseln gefüllt, um
eine Zielstärke
von 60 mg pro Kapsel zu ergeben.
-
Die mittleren Auflösungsdaten
für die
Zubereitungen der Beispiele 1 bis 3 in wässrigen Medien sind in Tabelle
1 angegeben und graphisch in 1 dargestellt.
-
-
Beispiel 4
-
60 mg Morphinsulfat-Kapseln
-
Morphinsulfat-Kapseln wurden wie
folgt hergestellt:
-
Angewandte Kügelchen
(IR-Kügelchen)
-
Ein Gemisch aus Morphinsulfat, Fumarsäure, Talk
und Natriumlaurylsulfat wurde auf Nicht-Pareil-Impfkristalle in
einem CF-Granulator unter Verwendung von Polyvinylpyrrolidon (PVP)
in Isopropylalkohol-Lösung
als Bindemittel aufgebracht. Diese Kügelchen wurden dann ofengetrocknet.
Die Verarbeitungseinzelheiten für
die Herstellung der angewandten Kügelchen sind in Tabelle 2 aufgeführt.
-
Depot-Kügelchen (SR-Kügelchen)
-
Die angewandten Kügelchen von oben wurden in
einem CF-Granulator zu 50%, 75% und 100% des Zielgewichts für den Polymerüberzug unter
Verwendung eines Gemisches von 95 : 5 von Eudragit RS: Eudragit
RL, 6,25%ige G/G Lösung
in Isopropylalkohol als Beschichtungslösung beschichtet. Die beschichteten
Kügelchen
wurden nach jeder Aufbringung ofengetrocknet. Die Verarbeitungseinzelheiten
für die
Beschichtung sind in Tabelle 3 gezeigt, während Tabelle 4 die Auflösungsprofile
für die
beschichteten Kügelchen
mit 50%, 75% und 100% Zielgewicht anzeigt. TABELLE
2: VERARBEITUNGSEINZELHEITEN ZU ANGEWANDTEN MORPHINSULFAT-KÜGELCHEN
MATERIALIEN | Menge
(Kg) |
Morphinsulfat | 1,000 |
Fumarsäure | 1,000 |
Talk | 0,020 |
Natriumlaurylsulfat | 0,005 |
Mischgewicht | 2,025 |
Nicht-Pareil-Impfkristalle
(0,5–0,6
mm) | 0,500 |
17,9%
PVP-Lösung | 2,000 |
AUFBRINGUNG | |
Prozessdauer | 140
min |
Lösungssprühgeschwindigkeit | 5–60 ml/min |
Pulverströmungsgeschwindigkeit | 0–15 U/min |
Rotordrehzahl | 140
U/min |
Schlitzluft | 0–2 NM3/min |
Sprühluft | 0–1 l/min |
TROCKNUNG | |
Temperatur
(°C) | 50 |
Dauer
(h) | 20,5 |
AUFLÖSUNG (%/h) | 100%
nach 0,5 Stunden freigesetzt |
-
-
Einkapselung
-
Geeignete Mengen von sowohl den Depot-Kügelchen
mit 100% Polymerüberzug-Zielgewicht als auch den
angewandten Kügelchen
wurden verwendet, um Hartgelatine-Kapseln mit der Hand zu füllen, um
eine Einheitsdosis von 60 mg pro Kapsel in einem Verhältnis von
9 : 1 zu erreichen. Das folgende Auflösungsmuster wurde erhalten:
Auflösung (h)
(Wasser) | %
freigesetzt |
1 | 15,4 |
3 | 31,9 |
6 | 59,1 |
12 | 93,9 |
24 | 100,4 |
-
-
Zur Untersuchung des Effekts von
Nahrung auf die Bioverfügbarkeit
der Zubereitungen dieser Erfindung wurde eine 60 mg Morphinsulfat-Zubereitung ähnlich zu
der eingekapselten Zubereitung von 100% Polymerüberzug-Zielgewicht-SR-Kügelchen/angewandte Kügelchen
wie oben beschrieben, als Einzeldosis unter sowohl Nahrungs- als
auch Fastenbedingungen an 12 männliche
Probanden (18 bis 37 Jahre) mit Körpergewichten zwischen 60,0
und 94 kg verabreicht. Zwischen den Behandlungen gab es eine 7-Tage
Ausspülungsperiode.
Für jede
Behandlungsperiode fasteten die Probanden für eine Zeitdauer von wenigstens
10 Stunden vor der Dosierung über
Nacht und im Falle von Fastenbedingungen für 4 Stunden nach Arzneimittelverabreichung.
Probanden, die die medizinische Behandlung unter Nahrungsbedingungen
erhielten, erhielten 30 Minuten vor der Dosierung ein hochfettes
Standard-Frühstück und das
Frühstück wurde
innerhalb von 5 Minuten der Dosierung beendet. Eine 7 ml venöse Blutprobe
wurde zu den folgenden Zeiten erhalten: 0 (Vordosis), 0,5, 1, 1,5,
2, 3, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 24, 30 und 36 Stunden nach
der Dosierung. Die Plasmakonzentrationen von Morphin und seiner
Metabolite (3-Glucuronid und 6-Glucuronid) wurden durch Flüssigkeitschromatographie
gemessen. Es wurde kein offensichtlicher Nahrungseffekt beobachtet
und das Verhältnis
der Nahrungs-/Fastenbehandlungen
betrug 0,95 für
AUC (0-36), 0,90 für
AUC (inf) und 1,04 für
Cmax für
die Stammverbindung.
-
Beispiel 5
-
60 mg Morphinsulfat-Kapseln
-
Morphinsulfat-Kapseln wurden wie
folgt hergestellt:
-
Angewandte Kügelchen
(IR-Kügelchen)
-
Gemäß der Vorgehensweise von Beispiel
4 wurden angewandte Kügelchen
aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
BESTANDTEIL | Relative
Gewichte |
Morphinsulfat | 464 |
Fumarsäure | 232 |
Talk | 2 |
Natriumlaurylsulfat | 9 |
Nicht-Pareil-Impfkristalle
(0,5 – 0,6
mm) | 232 |
Povidon
(Kollidon 30) | 60 |
-
Depot-Kügelchen (SR-Kügelchen)
-
Zwei Ansätze von Depot-Kügelchen
wurden unter Verwendung der obigen angewandten Kügelchen und der Vorgehensweisen
von Beispiel 4 hergestellt. In beiden Ansätzen wurde eine Polymerbeschichtungslösung verwendet,
die Eudragit RS : Eudragit RL in einem Verhältnis von 90 : 10 enthielt.
In Ansatz 1 wurde auf einen Wert von 42 mg/g angewandte Kügelchen
beschichtet, während
in Ansatz 2 auf einen Wert von 52,5 mg/g angewandte Kügelchen
beschichtet wurde.
-
Einkapselung
-
Geeignete Mengen der Kügelchen
von Ansatz 1 und Ansatz 2 wurden zum Füllen von Hartgelatinekapseln
verwendet, um eine Einheitsdosis von 60 mg pro Kapsel zu erreichen.
Die folgenden in vitro Auflösungsprofile
für Zubereitungen
von Ansatz 1 und Ansatz 2 wurden erhalten:
Alternativ kann jede dieser
SR-Kügelchen-Populationen
mit angewandten Kügelchen
und/oder wenigstens einer weiteren Population von SR-Kügelchen
mit einem unterschiedlichen in vitro Auflösungsprofil gemischt werden
und in Gelatinekapseln gefüllt
werden, um eine Dosisform mit aktiven 10 mg bis 200 mg zur Verfügung zu stellen.
-
Beispiel 6
-
60 mg Morphinsulfat-Kapseln
-
Drei unterschiedliche Typen von Morphinsulfat-Kapseln
(60 mg) werden wie folgt hergestellt:
-
Zubereitung A
-
Zubereitung A enthält Depot-Teilchen
nur bei einer 60 mg-Kapsel-Einheitsdosis-Stärke.
Alle anderen Stärken
können
berechnet werden, indem man die angegebenen Werte proportional einstellt.
Ein Formelbereich mg/g ist ebenso im Einzelnen aufgeführt.
-
-
-
Zubereitung B
-
Zubereitung B (60 mg-Kapsel-Einheitsdosis-Stärke) enthält ein Gemisch
aus 90 % Depot-Kügelchen und
120% sofort freisetzenden Kügelchen
bezogen auf Potenz. Alle anderen Stärken sind proportional zu den angegebenen
Werten.
-
-
Zubereitung C
-
Zubereitung C (60 mg-Kapsel-Einheitsdosis-Stärke) umfasst
90% des aktiven Mittels als Depot-Kügelchen mit aktiven 10% als
einem sofort freisetzenden Anteil, der auf die Depot-Kügelchen
beschichtet ist.
-
-
Angewandte Kügelchen
(IR-Kügelchen)
-
Ein Gemisch aus Morphinsulfat (49,383%
G/G), Fumarsäure
(49,383% G/G), Talk (0,988% G/G) und Natriumlaurylsulfat (0,25%
G/G), die durch eine Mühle
mit Hammerwirkung gemahlen werden können oder nicht, wird auf Zuckerkugeln
(0,5-0,6 mm) unter Verwendung einer Providon-Lösung (G/G in Isopropylalkohol) als
Bindemittel aufgebracht. Dieser Prozess wird unter Einsatz einer
Fließbettbeschichtungsmaschine
unternommen. Die resultierenden IR-Kügelchen werden 10-20 h bei
40-50°C/30-60%
relativer Feuchtigkeit (RF) zur Entfernung von restlichem Lösungsmittel
(Isopropylalkohol) und unter Erhalt eines Feuchtigkeitsgehalts von etwa
3-6% ofengetrocknet.
-
Die getrockneten Kügelchen
können
unter Verwendung von 0,7 mm und 1,5 mm Sieben gesiebt werden, wobei
der Anteil zwischen 0,7 mm und 1,5 mm für die weitere Verarbeitung
behalten wird.
-
Die angewandeten Kügelchen
umfassen:
-
Depot-Kügelchen (SR-Kügelchen)
-
Eine Polymerlösung bestehend aus Eudragit
RS/Eudragit RL, vorzugsweise in einem G/G-Verhältnis von 95 : 5 und einem
geeignetem Lösungsmittel,
wie Isopropylalkohol/Aceton, wie eine 6,25%ige G/G-Lösung, wird
auf ein Fließbett
von IR-Kügelchen
gesprüht.
Talk wird gleichzeitig zur Verhinderung einer Agglomeration zugegeben,
wodurch der Beschichtungsprozess verbessert wird. Die Materialien
werden auf die angewandten IR-Kügelchen
wie folgt beschichtet:
Beschichtungslösung: | 3
g/min/kg IR-Kügelchen |
Talk: | 1,2
g/min/kg IR-Kügelchen |
-
Eine Polymer-Beschichtung wird gefolgt
von einem Trocknen bei 40-50 °C/30-60
% RF für
10-20 h durchgeführt,
bis die Zielauflösungsgeschwindigkeit
erreicht ist.
-
Eine Polymeraufbringung im Bereich
von 12,5 mg/g IR-Kügelchen
bis 37,5 mg/g wird gestattet, um die Zielgeschwindigkeit der Auflösung zu
erreichen. Die Zubereitung entspricht der für die SR-Kügelchen von Zubereitung A beschriebenen.
-
Einkapselung
-
Zubereitung A:
-
Ein Gemisch von SR-Kügelchen
oder nur einer Population von SR-Kügelchen wird eingekapselt,
um ein Ziel-Gehaltsgewicht
zu erreichen. Die Zusammensetzung der Kapsel ist wie beschrieben
für die
SR-Kügelchen
der Zubereitung A nur.
-
Zubereitung B:
-
Ein Gemisch aus SR-Kügelchen
und IR-Kügelchen,
wie ein 8 : 2 bis 20 : 1 SR : IR-Kügelchen-Verhältnis, insbesondere
in einem 9 : 1 Verhältnis
bezogen auf Aktivität
(Potenz), wird eingekapselt, um ein Ziel-Gehaltsgewicht zu erreichen.
Die Zusammensetzung der Kapsel ist wie für Zubereitung B beschrieben.
-
Zubereitung C:
-
Die SR-Kügelchen können weiter mit einem IR-Anteil
beschichtet werden, wie einer Beschichtung von aktiven 10% als einem
IR-Anteil auf die Depot-Kügelchen.
Dieser Beschichtungsschritt, falls angewandt, wird unternommen,
indem die erforderliche Menge an Morphinsulfat-Aufbringungsgemisch (wie für die angewandten
Kügelchen
angegeben) als eine Lösung
oder Suspension unter Verwendung von entweder gereinigtem Wasser
und/oder Isopropylalkohol und/oder Aceton aufgebracht wird. Diesem
Beschichtungsprozess kann sich ein Ofentrocknen bei 40 bis 50°C/30 bis
60% RF für
10 bis 20 Stunden anschließen.
Die Zusammensetzung für
die resultierenden Kapseln ist wie für Zubereitung C im Einzelnen
beschrieben.
-
Auflösungsspezifizierungen
-
Die unter Verwendung irgendeiner
der oben beschriebenen Optionen hergestellten Produkte entsprechen
der in vitro Auflösungsspezifikation
wie folgt:
Zeit
(h) | Spezifizierungsbereich
% freigesetzt |
1 | *NMA
25 |
2 | NMA
25 |
3 | NMA
25 |
4 | 5–30 |
6 | 15–40 |
9 | 25–60 |
12 | 35–70 |
24 | **NWA
70 |
- *NMA
- nicht mehr als
- **NWA
- nicht weniger als
-
Beispiel 7
-
Einzeldosis-Untersuchung
durchgeführt
an gesunden Freiwilligen, um die relative Bioverfügbarkeit
der Produkte der Beispiele 1 2 und 3 mit einem Referenz-Produkt zu vergleichen
-
Die Untersuchung wurde so ausgelegt,
um die pharmokinetischen Eigenschaften der vier Morphinzubereitungen
zu untersuchen und die Möglichkeit
einer Morphinabsorption aus diesen Zubereitungen in den unteren
Teil des G.I-Trakts zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigten, dass
die Rangordnung der in vitro gezeigten Freisetzung in vivo ebenfalls
wiedergespiegelt wurde. Die Produkte der Beispiele 1 und 2 zeigten
eine Langzeitfreisetzung von Morphin über 36 Stunden, was die Absorption
von Morphin aus dem unteren G.I-Trakt bestätigt. Die relative Verfügbarkeit
von Morphin aus den langsamen Produkten betrug > 100% verglichen mit der Referenz.
-
Das in dieser Untersuchung verwendete
Referenzprodukt war ähnlich
zu der Zubereitung von eingekapselten 100% Polymerüberzug-Zielgewicht-SR-Kügelchen
/angewandten. Kügelchen
von Beispiel 4. Die mittleren Auflösungswerte für das Referenzprodukt
sind in Tabelle 5 aufgeführt
und graphisch in
1 dargestellt.
TABELLE
5: MITTLERE AUFLÖSUNGSGESCHWINDIGKEITEN | |
Zeit
(h) | Referenz |
1 | 14,4 |
2 | 22,4 |
3 | 29,6 |
4 | 38,2 |
6 | 54 |
9 | 73,7 |
12 | 87,9 |
24 | |
-
Somit zeigt ein Vergleich von Tabelle
5 mit Tabelle 1, dass das Referenzprodukt eine schnellere Auflösungsgeschwindigkeit
als jedes der Produkte der Beispiele 1, 2 und 3 aufweist.
-
Bei dieser Untersuchung wurde untersucht,
ob Produkte mit einer langsamen Freisetzungsgeschwindigkeit, in
vitro ebenfalls eine ausgedehnte Freisetzung in vivo mit einer Absorption,
die weiter unter des G.L-Trakts abläuft, zeigen. Die Untersuchung
wurde so angelegt, um die in vivo Freisetzungsprofile der Produkte
der Beispiele 1, 2 und 3 zu untersuchen, die, wie in Tabelle 1 gezeigt,
ein langsameres in vitro Auflösungsprofil
verglichen mit der Referenz zeigen.
-
Die Untersuchung wurde an 15 Probanden
als eine ausgewogene Zufallskreuzungsuntersuchung mit offener Bezeichnung,
Einzeldosis, 5 Behandlungen und 5 Zeitdauern angelegt. 12 gesunde
männliche
Freiwillige beendeten alle 5 Behandlungsdauern und die unten angegebenen
Ergebnisse sind das Mittel dieser zwölf Probanden.
-
Die mittleren pharmakokinetischen
Parameter für
die vier Produkte sind in Tabelle 6 dargelegt. Da die Plasmaspiegel
von Morphin von den langsamen Produkten über die Probendauer (36 Stunden)
aufrechterhalten wurden, konnte die apparente Eliminierungsratenkonstante
nicht genau für
eine Anzahl von Probanden bestimmt werden. Folglich ist der AUC(inf)
für die
Referenz und das Produkt von Beispiel 1 das Mittel von 9 Probanden,
wohingegen im Falle des Produkts von Beispiel 3 der Wert für AUC(inf)
das Mittel von 10 Probanden ist. Der AUC(inf) für das Produkt von Beispiel
2 war für
die Mehrzahl der Probanden nicht abschätzbar, da eine definierte Eliminierungsphase
nicht ersichtlich war. Somit wurde der mittlere Kel von Produkt
von Beispiel 1 verwendet, um den AUC(inf) für das Produkt von Beispiel
2 zu berechnen, da die Zubereitung dieses Beispiels wahrscheinlich
einen vergleichbaren, wenn nicht niedrigeren apparenten Kel als
das Produkt von Beispiel 1 aufweist.
-
Die mittleren Morphinprofile der
Plasmakonzentration gegen die Zeit von Morphin von allen vier Zubereitungen
sind in 2 dargestellt.
-
Die in vitro beobachtete Rangordnung
wird ebenfalls in den in vivo Plasmaprofi- len und den in vivo Freisetzungsprofilen
veranschaulicht. Die Produkte der Beispiele 1 und 2 zeigten eine
Langzeitfreisetzung von Morphin über
36 Stunden. Obwohl das Produkt von Beispiel 3 ein anfängliches
Freisetzungsprofil ähnlich
dem der Referenz aufweist, wurden die Spiegel an Morphin mehr nach
16 Stunden verglichen mit der Referenz aufrechterhalten.
-
-
-
Die in vitro Auflösungsprofile zeigten einen
ausreichenden Unterschied zwischen allen vier Produkten an: Im Gegensatz
dazu bestand sehr wenig Unterschied zwischen der Referenz und dem
Produkt von Beispiel 3 (schnell) und ebenfalls zwischen den Produkten
von Beispiel 2 (mittel) und 1 (langsam) in vivo.
-
Die relativen Bioverfügbarkeiten
verglichen mit der Referenz betrugen 116%, 111% und 157% für die schnellen
(Beispiel 3), mittleren (Beispiel 1) bzw. langsamen (Beispiel 2)
Produkte. Dies zeigte an, dass die langsameren Produkte mit einem
ausgedehnten Plasmaprofil eine höhere
Bioverfügbarkeit
aufwiesen.
-
Die gesamte systemische Aussetzung
von Morphin bei Messung durch den AUC war für das langsame Produkt am höchsten,
dies bestätigt,
dass eine fortgesetzte Absorption von Morphin aus dem langsamen
Produkt (Beispiel 2) in den unteren G.L-Trakt vorlag.
-
Die Werte bestätigten die Möglichkeit,
dass eine Morphinabsorption weiter unten des G.L-Trakts, möglicherweise
im Dickdarm, abläuft.
-
Beispiel 8
-
Bestimmung der mittleren
T50 und der mittleren 775 im Anschluss an eine Einzeldosis-Verabreichung
für die Produkte
der Beispiele 1 bis 3
-
Die mittleren T50- und mittleren
775-Werte wurden aus mittleren Plasmakonzentrations- gegen Zeitprofile
(2) von Morphin im Anschluss
an eine Einzeldosis-Verabreichung der Produkte der Beispiele 1 – 3 erzeugt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 angegeben, die zeigt, dass diese
Produkte Morphin in vivo im Anschluss an eine Einzeldosis-Verabreichung
derart freisetzen, dass die Dauer, über welche der Plasmaspiegel von
Morphin gleich oder größer als
50% oder 75% der Peak-Plasmakonzentration ist, mehr als 20 Stunden bzw.
6 Stunden beträgt.
Die Produkte der Beispiele 1 und 2 zeigen außergewöhnlich T50-Werte größer als
30 Stunden und T75-Werte von 24 Stunden.
-
-
Beispiel 9
-
Untersuchung an gesunden
Freiwilligen um die relative Bioverfügbarkeit im stationären Zustand
der einmal täglich
verabreichten Morphinsulfat-Zubereitungen der Beispiele 1 und 2
und einer 10 mg oralen Referenz-Lösung bei 6-maliger täg– licher
Dosis in 4-stündlichen
Intervallen zu vergleichen
-
In der Biountersuchung von Beispiel
7 wurden die in vivo Profile von vier Morphinsulfat-Zubereitungen mit
unterschiedlichen in vitro Auflösungsprofilen
im Anschluss an eine Einzeldosis-Verabreichung verglichen. Die Ergebnisse
aus dieser Untersuchung zeigten aufrechterhaltene Spiegel von Morphin über 36 Stunden,
insbesondere für
Produkte mit den mittleren (Beispiel 1) und langsamen (Beispiel
2) Auflösungsprofilen,
was eine Morphinabsorption im unteren G.L-Trakt bestätigt. Das Ziel dieser Untersuchung
bestand darin, die Pharmokinetik dieser zwei (mittleres und langsames
Produkt) 60 mg Morphinsulfat- Zubereitungen
im stationären
Zustand zu untersuchen und diese mit einer Referenz-IR-Lösung (10
mg, 6-malige Dosis am Tag), nämlich
eine von Boehringer Ingelheim unter der Handelsmarke ORAMORPH verkaufte
Morphinlösung,
zu vergleichen.
-
Zwölf Probanden nahmen an dieser
Zufallskreuzungsuntersuchung mit drei Behandlungen und drei Zeitdauern
teil. Proband 7 fiel nach Beendigung der Behandlungsdauern 1 und
2 aus.
-
Behandlungen:
-
- A: 60 mg Morphinsulfat-Kapsel wie in Beispiel 1 hergestellt,
einmal täglich × 5 Tage
- B: 60 mg Morphinsulfat-Kapsel wie in Beispiel 2 hergestellt,
einmal täglich × 5 Tage
- C: 10 mg orale Referenz-Lösung,
6-malige tägliche
Dosis × 5
Tage
-
Die Ergebnisse zeigten, dass jede
der Zubereitungen der Beispiele 1 und 2 bioäquivalent zu der Referenz (Q4h × 6) im
stationären
Zustand hinsichtlich des Ausmaßes
der Morphinverfügbarkeit,
bei Messung nach AUC-Werten, war. Die Cmax-Werte beider Testzubereitungen
tendierten dazu, niedriger als die Referenz zu liegen, wie es für eine Depot-Zubereitung
erwartet werden würde.
-
Die mittleren Werte der Plasmakonzentration
gegen die Zeit sind in 3 dargestellt.
Diese Werte sind ebenfalls in Tabelle 8 tabellisiert. Die log 10-transformierten Werte
einschließlich
der 90% Konfidenz-Intervalle für
Cmax-Werte und AUC-Werte,
bei denen die Zubereitungen der Beispiele 1 und 2 mit der Referenz (Q4h × 6) verglichen
werden, sind in Tabelle 9 dargestellt.
-
Die mittleren Profile von Morphin
von jeder der Zubereitungen von Beispiel 1 und 2 zeigten eine Langzeitfreisetzung
von Morphin im stationären
Zustand mit einem mittleren Cmax, das niedriger lag als das für die Referenz
erhaltene. Die Zubereitung von Beispiel 1 hatte ein signifikant
niedrigeres Tmin verglichen mit der Referenz während die Zubereitung von Beispiel
2 ein signifikant höheres
Cmin als die Referenz zeigte.
-
TABELLE
8: MITTLERE NICHT-TRANSFORMIERTE PHARMAKOKINETISCHE MORPHIN-PARAMETER
IM STATIONÄREN
ZUSTAND (Mittel ± SD,
12 Probanden)
TABELLE
9 MITTLERE LOG 10-TRANSFORMIERTE PHARMAKOKINETISCHE -PARAMETER IM
STATIONÄREN
ZUSTAND (Mittel (gsd), 12 Probanden)
-
Im Anschluss an die log 10-Transformierung
der AUC-Werte und Cmax-Werte wurde von jeder der Zubereitungen der
Beispiele 1 und 2 gezeigt, das sie bioäquivalent zu der Referenz bezüglich der
Vergleiche der AUC-Werte (vergleiche Tabelle 9 bezüglich 90
Konfidenz-Intervale) sind.
-
Insgesamt zeigten die Ergebnisse,
das jede der Zubereitungen der Beispiele 1 und 2 ein Depot-Profil von
Morphin über
24 Stunden aufwies und bioäquivalent
zu der Referenz bezüglich
der AUC-Werte war.
-
Beispiel 10
-
Bestimmung des mittleren
T50 und des mittleren T75 im Anschluss an eine Verabreichung im
stationären
Zustand für
die Produkte der Beispiele 1 und 2
-
Mittlere T50- und mittlere T75-Werte
wurden aus mittleren Morphin-Profilen der Plasmakonzentration gegen
die. Zeit (3) im Anschluss
an die Verabreichung der Produkte der Beispiele 1 und 2 im stationären Zustand
erzeugt. Die Ergebnis se sind in Tabelle 10 angegeben, welche zeigt,
dass diese Produkte Morphin in vivo im Anschluss an eine Verabreichung
im stationären
Zustand derart freisetzen, dass der Plasmaspiegel von Morphin gleich
oder größer als
50% Peak-Plasmakonzentration über die
gesamte 24 Stunden-Dauer ist. Weiterhin zeigen die Produkte des
Beispiels 1 und 2 T75-Werte größer als
oder gleich 12 Stunden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 10 gezeigt.
-
TABELLE
10: VERABREICHUNG IM STATIONÄREN
ZUSTAND
-
Beispiel 11
-
Vergleich der Zubereitungen
der Beispiele 1 und 2 mit zwei kommerziell erhältlichen Morphin-Zubereitungen für einmal
tägliche
Verabreichung
-
Die Zubereitungen der Beispiele 1
und 2 wurden mit zwei weiteren Produkten für einmal tägliche Verabreichung, die derzeit
in Deutschland (MST Continus Long (Handelsmarke)) und anderswo (Kapanol
(Handelsmarke)) verfügbar
sind, im Anschluss an eine Einzeldosis-Verabreichung verglichen.
-
Behandlungen
-
- A: Zubereitung von Beispiel 1, Einzeldosis, gefastet (12
Probanden)
- B: Zubereitung von Beispiel 2, Einzeldosis, gefastet (12 Probanden)
- C: 20 mg Kapanol-Kapsel (x3), Einzeldosis, gefastet (20 Probanden)
(Faulding) (Referenz 1)
- D: MST Continus Long 60 mg Kapsel, Einzeldosis, gefastet (20
Probanden) (Mundi Pharma) (Referenz 2)
-
Die mittleren pharmakokinetischen
Daten für
die Referenzprodukte 1 und 2 sind in Tabelle 11 dargestellt.
-
Die mittleren pharmakokinetischen
Parameter für
die Produkte der Beispiele 1 und 2 sind in Tabelle 6 dargestellt.
-
TABELLE
11: MITTLERE PHARMAKOKINETISCHE PARAMETER (MITTEL ±SD)
-
4 zeigt
die mittleren Plasmaprofile von Morphin für alle 4 Behandlungen. 4 veranschaulicht, dass
die Zubereitungen der Beispiele 1 und 2 einen schnelleren Beginn
der Freisetzung als die 2 Referenzprodukte aufwiesen. Die Freisetzung
aus den Zubereitungen der Beispiele 1 und 2 tendierte dazu, mehr anhaltender
zu sein und erzeugte viel flachere Plasmaprofile verglichen mit
den Referenzprodukten. Der mittlere Cmax der Zubereitungen der Beispiele
1 und 2 war niedriger als der für
die Referenzprodukte erhaltene. Die Bioverfügbarkeit der Zubereitungen
der Beispiele 1 und 2 war vergleichbar mit Referenz 1 und Referenz
2. Darüber
hinaus waren die Plasmakonzentrationen von Morphin für die Zubereitungen
der Beispiele 1 und 2 zwischen 12 und 24 Stunden höher als
für die
Referenzprodukte.