Fußball-Oberliga: SSV Reutlingen – FC 08 Villingen (Mittwoch, 19 Uhr). Ursprünglich war das Spiel zwischen dem SSV Reutlingen und dem FC 08 Villingen auf den 18. September terminiert. Nachdem zunächst bei der Mannschaft von der Kreuzeiche einige Corona-Fälle aufgetreten waren und Spiele abgesagt werden mussten, traf es zu diesem Zeitpunkt die Schwarz-Weißen. Nun also der nächste Anlauf. „Es ist sicher keine ideale Konstellation für uns, unter der Woche dort antreten zu müssen“, macht FC 08-Trainer Marcel Yahyaijan deutlich. Fügt aber gleich an: „Wir freuen uns auf das Spiel bei diesem traditionsreichen Klub und wollen von dort etwas Zählbares mitbringen – im Idealfall einen Sieg.“

Doch Vorsicht: Reutlingen ist momentan gut drauf, hat nach einem – freundlich ausgedrückt – durchwachsenen Saisonstart die letzten drei Spiele gewonnen und dabei kein Gegentor kassiert. Auch wenn sich der SSV derzeit nach wie vor in der Abstiegszone befindet, rollt das Team von Trainer Maik Schütt gerade das Feld von hinten auf. „Das wird eine spannende Aufgabe. Sie haben einen Lauf, viel Selbstvertrauen getankt und sind im Rhythmus. Allerdings ist es schwer einzuschätzen, wie sie mit der körperlichen Belastung durch zwei Partien pro Woche klarkommen“, weiß auch Yahyaijan.

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Fest steht für ihn: „Das wird ein komplett anderes Spiel als in Rielasingen.“ Natur- statt Kunstrasen, dazu ein vor allem in der Länge größerer Platz. In diesem Zusammenhang verrät Yahyaijan eine Eigenart. „Vor jeder Begegnung auswärts laufe ich das Feld ab, um mir ein Bild zu machen. Dadurch können wir Rückschlüsse ziehen, welche Variante in bestimmten Situationen den meisten Erfolg verspricht. Zum Beispiel bei Chip-Bällen hinter die Abwehr. Diese Erkenntnisse werden dann vor dem Anpfiff nochmals besprochen“, erläutert er.

Unabhängig davon fordert Yahyaijan jedoch in Reutlingen eine andere Herangehensweise der Seinen als im Derby am vergangenen Freitag. „Die Anfangsphase einer Begegnung kann entscheidend sein. Hier müssen wir mehr Präsenz und Aggressivität an den Tag legen, die Einstellung muss von der ersten Minute an da sein“, lautet seine Vorgabe. Zumal er davon ausgeht, dass seine Mannschaft eher das Spiel wird machen müssen. „Der Gegner legt sehr viel Wert auf eine stabile Defensive, um dann überfallartig mit Kontern zu agieren. Hier müssen wir höllisch aufpassen und ihnen nicht durch leichte Ballverluste in die Karten spielen“, weiß der Villinger Trainer.

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Apropos aufpassen. „Reutlingen hat sehr viele große Spieler in seinem Kader, die gerade bei Standards sehr gefährlich sind“, weiß Yahyaijan und nennt als Beispiel Onesi Kuengienda. Der misst über 1,90 Meter, fiel einige Zeit verletzungsbedingt aus, trifft nun aber wieder regelmäßig für seine Mannschaft. Da wäre ein Mann wie Frederik Bruno in der Villinger Defensive natürlich Gold wert gewesen, er ist ähnlich groß wie der 28-jährige Stürmer. Für ihn kommt das Spiel an der Kreuzeiche aber wohl noch zu früh.

„Ansonsten sind aber alle Mann an Bord“, so Yahyaijan, der sich dennoch die Option offen hält, ein paar Veränderungen in der Startaufstellung vorzunehmen. So könnte Lhadji Badiane ein Thema werden. Er ist ebenfalls extrem kopfballstark und könnte somit den Hünen in der Reutlinger Hintermannschaft als Gegenpol Paroli bieten.