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1:1-Unentschieden beim FC Nöttingen - hier verlängerte Nico Blank den Kopfball.

1:1-Unentschieden beim FC Nöttingen - hier verlängerte Nico Blank den Kopfball.

1.Mannschaft | 01.12.2018

Punktgewinn in Unterzahl

Kickers und FC Nöttingen trennen sich 1:1 Unentschieden

Torschütze Mijo Tunjic im Duell mit Timo Brenner.
Torschütze Mijo Tunjic im Duell mit Timo Brenner.

Selbst die beiden Trainer waren sich nach dem Spiel nicht einig, ob es nun ein gewonnener oder verlorener Punkt für das eine oder andere Team war. Beide Mannschaften hatten über die Spielzeit verteilt ihre Chancen, bis Mijo Tunjic der 1:0-Führungstreffer gelang (58.). Und das nach einer richtig guten Phase der Gastgeber, die zu Wiederbeginn drei gute Möglichkeiten liegen ließen. Mit dem Tor kippte das Spiel zunächst zugunsten der Blauen, die wiederum ihre Möglichkeiten zur höheren Führung besaßen. Plötzlich sah Lhadji Badiane die Ampelkarte von dem dem Spitzenspiel leider nicht gewachsenen Schiedsrichter Stefan Fimpel. In den Schlussviertelstunde kamen nun die Nöttinger deutlich auf und belohnten sich schließlich mit dem Ausgleichstreffer von Colin Bitzer (87.). In der Nachspielzeit hatten die Degerlocher viel Glück, um nicht auf die Verliererstraße zu geraten, so dass am Ende doch eher ein Punktgewinn für die Blauen feststand.

Aufgrund seines Platzverweises war Kapitän Tobias Feisthammel heute gesperrt, für ihn beorderte Kickers-Coach Tobias Flitsch Patrick Auracher als Kapitän in die Innenverteidigung. Lhadji Badiane, Leander Vochatzer und Ndriqim Halili (für die unter der Woche kranken Josip Landeka und Abdi Amachaibou) rückten in die Startelf der Degerlocher, die mit dem ersten Eckball des Spiels gleich in Führung hätten gehen können: Die gut geschlagene Ecke von Michael Klauß köpfte Daniel Niedermann stark in der Luft stehend aus kurzer Distanz aber nur an die Querlatte (2.) – was ein Auftakt im Spitzenspiel. In der 8. Minute vereitelte Ramon Castellucci die erste dicke Chance der Nöttinger, als er den Schuss von Rodriguez Carmona mit einer starken Parade entschärfte. Im ersten Spielabschnitt ging es hin und her, die auch nicht in Bestbesetzung angetretenen Gastgeber spielten gut nach vorne, so dass die 775 Zuschauer in der Kleiner-Arena ein munteres Oberligaspiel sahen. Die Partie hatte ihre nennenswerten Möglichkeiten auf beiden Seiten, die jedoch noch nicht zum Torerfolg führten.

Lhadji Badiane musste nach der Gelb-Roten Karte das Spielfeld vorzeitig verlassen.
Lhadji Badiane musste nach der Gelb-Roten Karte das Spielfeld vorzeitig verlassen.

Den deutlich besseren Start in den zweiten Spielabschnitt, der zunächst ohne Wechsel begann, hatten nun aber die Gastgeber: Ballverlust der Stuttgarter in der Vorwärtsbewegung, den Colin Bitzer in die Mitte auf Tolga Ulusoy schlug, doch der schoss mit seinem Volleyschuss über die Latte (50.). Die nächste Flanke von Bitzer köpfte Leutrim Neziraj am linken Pfosten vorbei (51.) und als auch Sascha Walter seinen Kopfball nicht versenken konnte, war die Drangphase zum Glück vorbei. „Danach konnten wir es wieder stabiler gestalten“, befand Tobias Flitsch, als die Blauen nun auch ihre erste Offensivaktionen im zweiten Abschnitt zeigten – und das mit Erfolg: Badiane versetzte im Dribbling seinen Gegenspieler, zog in den Strafraum und passte flach auf Torjäger Mijo Tunjic, der am kurzen Pfosten schneller als sein Gegenspieler war und zum doch überraschenden 0:1 mit seinem Linksschuss vollstreckte (57.). Nach einem weiten Einwurf von Ludmann zog Riqi Halili volley ab, aber zielte deutlich drüber (59.). Die nächste Hereingabe von Badiane auf Tunjic nahm der Torjäger aus vollem Lauf direkt, aber verfehlte deutlich das Tor (69.).

Die Emotionen kochten dann in der 77. Minute hoch, als sich Badiane den Ball erkämpfte und in Richtung Mittellinie lief. Dabei musste er wohl mit der Hand ins Gesicht seines Gegenspielers gekommen sein, zumindest zeigte der Referee ihm dafür die Gelbe Karte, die der Kickers-Angreifer und seine Teamkollegen überhaupt nicht wahrhaben wollten. Badiane ließ sich nicht beruhigen und Schiedsrichter Fimpel zeigte ihm tatsächlich die Gelb-Rote Karte gleich hinterher, als er die abwertende Handbewegung Badianes als Beleidigung deutete.

Trotz Überzahl kamen die Badener erst so richtig gefährlich in den Schlussminuten auf. Michael Klauß verlor im Dribbling gegen zwei Nöttinger den Ball, lange Flanke in den Strafraum auf den Kopf von Bilger, der auf Michael Schürg am Fünfmeterraum auflegte. Doch Patrick Auracher setzte ein starkes Tackling und grätschte dazwischen, Daniel Niedermann bereinigte mit seinem Befreiungsschlag schließlich die brenzlige Situation an der Fünfmeterlinie (85.). Doch der nächste folgenschwere Ballverlust vom erst kurz davor eingewechselten As Ibrahima Diakite leitete den Ausgleichstreffer ein, als er im Dribbling kurz nach dem eigenen Strafraum das Spielgerät verlor. Steilpass auf Colin Bitzer, der mit seinem Schlenzer ins lange Eck Kickers-Schlussmann Castellucci keine Chance ließ (87.). Nur drei Minuten später rettete Diakite auf der Linie nach einem Freistoß der Gastgeber und dem Kopfball von Schürg (90.). Auf der Gegenseite war der junge Franzose wieder im Mittelpunkt, als er nach feiner Vorarbeit von Tunjic steil geschickt wurde, doch mit seinem Abschluss scheiterte er an der Fußabwehr von Keeper Robin Kraski (90.+1).

In der fünfminütigen Nachspielzeit flogen nun aber die Bälle in den Kickers-Strafraum und es brannte lichterloh: Ulusoy köpfte neben den Pfosten, Klauß rettete vor dem einschussbereiten Schürg und den Kopfball von Brenner bekam die SVK-Defensive noch zur Ecke abgefälscht. So blieb es beim 1:1-Unentschieden.

Zum Abschluss des Fußballjahres empfangen die Stuttgarter Kickers am Sonntag 09. Dezember 2018 den SSV Reutlingen 1905 Fußball zum Nachholspiel des 16.Spieltags der Oberliga Baden-Württemberg. Anpfiff im GAZi-Stadion auf der Waldau ist um 14.00 Uhr.

Riqi Halili und Nico Blank im Strafraum der Gastgeber.
Riqi Halili und Nico Blank im Strafraum der Gastgeber.

Kickers-Cheftrainer Tobias Flitsch nach der Partie: „Natürlich muss dann, wenn man die Schlussminuten in Unterzahl sieht, mit dem Punkt zufrieden sein. Es waren ein, zwei kritische Situationen. Auf die neunzig Minuten gesehen wäre ein Sieg verdient gewesen. Wir haben das Spiel sehr kontrolliert und wussten, dass wir Nöttingen daheim wenig Platz lassen durften. Wir hatten in der Anfangsphase der ersten Halbzeit eine schwere Situation, die Ramon Castellucci gut hält. Und auch in der zweiten Halbzeit hatten wir zehn Minuten, bis wir das Spiel wieder stabiler gestaltet haben. Aber sonst hatten wir gute Möglichkeiten, auch nach dem 1:0 noch ein zweites Tor zu erzielen. Das ist uns nicht gelungen. Und dann bekommen wir eine Gelb-Rote Karte, wo wir nach vorne gehen. Es gab wohl einen Kontakt mit der Hand nach hinten, aber Lhadji Badiane war da schon weg. Selbst wenn man es dann so auslegt, braucht ein Schiedsrichter ein bisschen Fingerspitzengefühl. Badiane hat keinen beleidigt, er hat sich aufgeregt. Hier dann aber eine Gelb-Rote Karte zu zeigen ist eine sehr harte Situation. Trotz allem darf das Badiane nicht passieren. Und da muss man es dann eben so hinnehmen und mit dem Punkt zufrieden sein.

 

Es spielten:

FC Nöttingen: Kraski – Manduzio, Brenner, Walter, Fratea (61. Schürg) – Ulusoy, Rodriguez (74. Di Piazza) - Bilger, Neziraj, Bitzer – Marton
Ersatz: Aust (ETW), Schneider, Schönthaler
Trainer: Michael Wittwer

SV Stuttgarter Kickers: Castellucci – Ludmann, Niedermann, Auracher, Klauß – Kling (86. Diakité), Vochatzer - Blank, Halili (83. Jäger), Badiane - Tunjic
Ersatz: Schneck (ETW), Stepčić, Gerber, Miftari, Amachaibou, Schaller
Trainer: Tobias Flitsch

Tore: 0:1 Tunjic (58.), 1:1 Colin Bitzer (87.)
Schiedsrichter: Stefan Fimpel (Bad Wurzach), Assistenten: Daniel Traub, Daniel Singer
Gelbe Karten: - ; Ludmann, Kling, Badiane
Gelb-Rote Karten: Badiane (Reklamieren)
Rote Karte: -
Zuschauer:  775 in der Kleiner Arena Nöttingen

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